Autor: Thomas Hahnel-Müller

Fast 400 Menschen vor Ort – Eindrucksvolle Demonstration des Bürgerwillens beim Amprion-Termin in Schwelm!

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Voll war es – und offenbar „zu voll“ für das einladende Unternehmen:
Der Verein Energievernunft Schwelm e.V. hatte für 16:30 Uhr, also eine halbe Stunde vor Beginn des „Bürger-Infomarktes“ der Amprion, eingeladen und fast 400 Menschen haben sich eingefunden, darunter auch der Schwelmer Bürgermeister Stephan Langhard und viele Vertreter der Kommunalpolitik. Vertreter der Bürgervereine in Linderhausen (samt ihrer Traktoren) und aus dem benachbarten Wuppertal-Langerfeld waren ebenfalls anwesend sowie eine Delegation der Bürgerinitiative Junkernhees aus Kreuztal, die gegen eine vergleichbare Trasse kämpfen. Vor allem aber waren es Schwelmer Bürgerinnen und Bürger, nicht nur die direkt Betroffenen, die die Gelegenheit nutzten, sich auszutauschen, sich zu vernetzen, und auch ihrem Unmut Luft zu machen.

Zu wenig Gedecke am Tisch

Als es dann schließlich bei Amprion um 17:00 Uhr im Leo-Theater losgehen sollte, bildeten sich erst einmal lange Schlangen. Aufgrund des beschränkten Raumangebots im Foyer des Theaters konnten immer nur kleine Gruppen eingelassen werden. Amprions Türsteher ließen die meisten Bürger lange vor der Tür warten. Für viele, besonders ältere Bürger, bedeutete dies, wieder nach Hause fahren zu müssen, ohne sich bei Amprion informieren zu können.
Dr. Harald Schloßmacher, Vorsitzender der Energievernunft Schwelm e.V., bemerkte daher zu Recht in seiner kurzen Ansprache: „Zu wenig Gedecke am Tisch: Wer groß einlädt, sollte auch genügend Platz für seine Gäste haben– das ist hier bei Amprion offenbar nicht der Fall!“


Kleine Karten, wenig konkrete Antworten

Drinnen gab es dann viele Schautafeln (mit zum Teil recht kleinen, unscharf gedruckten und deshalb schwer lesbaren Karten) an denen man entlang wandern konnte und Amprion-Mitarbeiter, die sich bemühten, verschiedene Aspekte des Vorhabens zu erklären. Von technischer Entwurfsplanung war die Rede, von Naturschutzbelangen sowie dem Verfahrensablauf – und es wurde erklärt, was elektromagnetische Strahlung ist. Konkrete Fragen zu Themen wie Gesundheitsschutz, dem Flächenbedarf des Umspannwerkes in Linderhausen, dem enormen Wertverlust der im Bereich der Trasse gelegenen Immobilien und zur Prüfung von Alternativen wurden jedoch nur unzureichend oder sehr allgemein beantwortet, wie uns zahlreiche Bürger berichteten. Einer unserer Ingenieure meinte im Nachgang, dass die Amprion-Mitarbeiter offensichtlich überrascht waren, dass von ihm auch Fachfragen kamen, z.B. zur Standsicherheit der Masten, den einschlägigen DIN-Normen und den problematischen Bodenverhältnissen – offenbar  hatte Amprion hiermit nicht gerechnet.

Unterstützung verbreitern und Druck erhöhen

Abschließend erklärt Dr. Harald Schloßmacher von der Bürgerinitiative Energievernunft Schwelm e.V.:

„Die fast 400 Schwelmer und Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger haben heute eindrucksvoll gezeigt, dass wir präsent sind, dass wir viele sind – und es sich nicht um das Problem einiger weniger Anwohner handelt! Unsere Fragen und Kritikpunkte am Projekt gehen deutlich über das hinaus, was man mit bunten Bildern zur Beruhigung der Betroffenen hier versucht zu beantworten. Wir werden weiter intensiv auf allen Ebenen, juristisch wie politisch, und in der Aufklärung der Öffentlichkeit aktiv sein.

Gerade in der jetzigen Phase ist es wichtig, dass die große Unterstützung für uns noch breiter wird und sich der Druck auf die Verantwortlichen auf allen Ebenen erhöht, damit die Interessen der Bürgerinnen und Bürger Berücksichtigung finden.

Wir kämpfen weiter!“

„Bürgermarkt“ 28.10.24 – Amprion tourt durch die Gemeinden und will (sich) erklären – wir kommen auch – und stellen Fragen!

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