Voll war es – und offenbar „zu voll“ für das einladende Unternehmen: Der Verein Energievernunft Schwelm e.V. hatte für 16:30 Uhr, also eine halbe Stunde vor Beginn des „Bürger-Infomarktes“ der Amprion, eingeladen und fast 400 Menschen haben sich eingefunden, darunter auch der Schwelmer Bürgermeister Stephan Langhard und viele Vertreter der Kommunalpolitik. Vertreter der Bürgervereine in Linderhausen (samt ihrer Traktoren) und aus dem benachbarten Wuppertal-Langerfeld waren ebenfalls anwesend sowie eine Delegation der Bürgerinitiative Junkernhees aus Kreuztal, die gegen eine vergleichbare Trasse kämpfen. Vor allem aber waren es Schwelmer Bürgerinnen und Bürger, nicht nur die direkt Betroffenen, die die Gelegenheit nutzten, sich auszutauschen, sich zu vernetzen, und auch ihrem Unmut Luft zu machen.
Zu wenig Gedecke am Tisch
Als es dann schließlich bei Amprion um 17:00 Uhr im Leo-Theater losgehen sollte, bildeten sich erst einmal lange Schlangen. Aufgrund des beschränkten Raumangebots im Foyer des Theaters konnten immer nur kleine Gruppen eingelassen werden. Amprions Türsteher ließen die meisten Bürger lange vor der Tür warten. Für viele, besonders ältere Bürger, bedeutete dies, wieder nach Hause fahren zu müssen, ohne sich bei Amprion informieren zu können. Dr. Harald Schloßmacher, Vorsitzender der Energievernunft Schwelm e.V., bemerkte daher zu Recht in seiner kurzen Ansprache: „Zu wenig Gedecke am Tisch: Wer groß einlädt, sollte auch genügend Platz für seine Gäste haben– das ist hier bei Amprion offenbar nicht der Fall!“
Kleine Karten, wenig konkrete Antworten
Drinnen gab es dann viele Schautafeln (mit zum Teil recht kleinen, unscharf gedruckten und deshalb schwer lesbaren Karten) an denen man entlang wandern konnte und Amprion-Mitarbeiter, die sich bemühten, verschiedene Aspekte des Vorhabens zu erklären. Von technischer Entwurfsplanung war die Rede, von Naturschutzbelangen sowie dem Verfahrensablauf – und es wurde erklärt, was elektromagnetische Strahlung ist. Konkrete Fragen zu Themen wie Gesundheitsschutz, dem Flächenbedarf des Umspannwerkes in Linderhausen, dem enormen Wertverlust der im Bereich der Trasse gelegenen Immobilien und zur Prüfung von Alternativen wurden jedoch nur unzureichend oder sehr allgemein beantwortet, wie uns zahlreiche Bürger berichteten. Einer unserer Ingenieure meinte im Nachgang, dass die Amprion-Mitarbeiter offensichtlich überrascht waren, dass von ihm auch Fachfragen kamen, z.B. zur Standsicherheit der Masten, den einschlägigen DIN-Normen und den problematischen Bodenverhältnissen – offenbar hatte Amprion hiermit nicht gerechnet.
Unterstützung verbreitern und Druck erhöhen
Abschließend erklärt Dr. Harald Schloßmacher von der Bürgerinitiative Energievernunft Schwelm e.V.:
„Die fast 400 Schwelmer und Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger haben heute eindrucksvoll gezeigt, dass wir präsent sind, dass wir viele sind – und es sich nicht um das Problem einiger weniger Anwohner handelt! Unsere Fragen und Kritikpunkte am Projekt gehen deutlich über das hinaus, was man mit bunten Bildern zur Beruhigung der Betroffenen hier versucht zu beantworten. Wir werden weiter intensiv auf allen Ebenen, juristisch wie politisch, und in der Aufklärung der Öffentlichkeit aktiv sein.
Gerade in der jetzigen Phase ist es wichtig, dass die große Unterstützung für uns noch breiter wird und sich der Druck auf die Verantwortlichen auf allen Ebenen erhöht, damit die Interessen der Bürgerinnen und Bürger Berücksichtigung finden.
Am vergangenen Wochenende gab es in Schwelm einiges zu feiern. In der Jesinghauser Straße versammelte sich die Nachbarschaft Oehde zu Grillwürstchen, Pommes, Musik und Schnurrad-Tombola und in der Kirchstraße wurde zu Livemusik gefeiert. An zahlreichen Essens- und Getränkeständen wurde Energie in Form verschiedener kulinarischer Köstlichkeiten und Kaltgetränke nachgetankt.
Die Bürgerinitiative „Energievernunft Schwelm e.V.“ nutzte die Gelegenheit, um die Schwelmer Bürgerinnen und Bürger über dem geplanten massiven Ausbau der Stromtrasse Hattingen-Linde (Bezirk Ronsdorf) zu informieren, die den gesamten Schwelmer Westen betrifft und deren Bau nicht nur den direkten Einflussbereich, sondern die gesamte Stadt Schwelm nachhaltig negativ verändern würde.
Der Verein, der sich, nach zwei Jahren Bürgerinitiative, im März offiziell gegründet hat, ist nach Anerkennung seiner Gemeinnützigkeit nunmehr in der Lage, Spendenquittungen auszustellen. Dies ist zunehmend von Bedeutung, da der Verein, der sich bisher ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement tragen konnte, mittlerweile durch die Zuhilfenahme externer Expertisen mit Kosten in nennenswertem Umfang konfrontiert ist. Zwar befinden sich in den Reihen der Bürgerinitiative einige Anwälte, Mediziner und Ingenieure; die spezielle Thematik erfordert jedoch zusätzliche energiewirtschaftliche Expertise.
Da die Mitgliedschaft kostenlos ist, sind Spenden die einzige Einnahmequelle des Vereins, der sich für eine verträglichere Lösung der Übertragungsaufgabe einsetzt. Anstatt der geplanten Freileitungstrasse mit bis zu 90 hohen Masten (höher als die Christiuskirche) und bis zu achtfach höherer Stromtragfähigkeit, die durch potentiell gesundheitsschädliche Magnetfeld- und Lärmemissionen die Lebensqualität der betroffenen Nachbarschaften massiv beeinträchtigt, setzt sich der Verein für eine sogenannte (Teil-) Erdverkabelung bzw. eine Alternativtrasse ein.
In persönlichen Gesprächen wurde über das Projekt allgemein und über die Ziele des Vereins informiert, es wurden Flyer ausgegeben und nicht wenige nutzten direkt vor Ort die Gelegenheit dem Verein beizutreten.
Die Organisatoren sind sehr zufrieden und planen bereits weitere Aktionen, die breite Öffentlichkeit über die Ausbaupläne und die Gegenbewegung zu informieren. Sollten Sie sich informieren wollen, können Sie dies über die Internetseite tun, auf der neben Informationen auch Mitgliedsanträge und Spendenmöglichkeiten zu finden sind.
Schwelm, 26.03.2024. Anfang März haben sich rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger Schwelms beim ersten Treffen des neu gegründeten Vereins „Energievernunft Schwelm“ versammelt, um sich über die vom Übertragungsnetzbetreiber Amprion geplante 380 kV Höchstspannungsleitung zu informieren.
Was als Bürgerinitiative begann, ist nach dem Gründungstreffen Anfang des Monats in der Wuppertaler „bandfabrik“ ein 52 Mitglieder starker Verein rund um den frisch gewählten Vorstand Dr. Harald Schloßmacher geworden. Das Interesse an dem Thema „Höchstspannungsleitung“ ist groß, der Veranstaltungsort mit rund 60 Plätzen komplett belegt.
Thema war die neu geplante Trasse durch den Schwelmer Westen, die die bestehende Hochspannungsleitung aus den 1950er Jahren ersetzen soll und die Umspannwerke Hattingen und Wuppertal-Linde verbindet. Diese überspannt historisch gewachsen auch einige Wohngebiete wie die Bereiche An der Rennbahn, Am Ochsenkamp und das Wohngebiet Oehde und wird aktuell als Ersatzleitung für die Versorgung Schwelms bei vergleichsweise geringer Spannung von 110 kV in Betrieb gehalten. Störendes Knistern gibt es bei dieser Spannung nicht und auch die kontrovers diskutierten elektromagnetischen Felder fallen sehr gering aus und sind bei vergleichsweise kurzem Abstand nicht mehr messbar. Dies soll sich nun nach den Plänen des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, die gesetzlich im Bundesbedarfsplangesetz verankert wurden, drastisch ändern.
Die bestehenden Strommasten müssten für die neue, von Amprion geplante Höchstspannungsleitung, die künftig 380 kV Strom transportieren soll, knapp doppelt so hoch und auch wesentlich breiter gebaut werden. Über 24 Leiterseile sollen ab 2032 enorme Strommengen von Norden Richtung Süden fließen. Um die bestehende 110 kV Leitung zu ersetzen ist im Bereich Linderhausen der Bau eines großen Umspannwerkes im Umfang von 7 bis 12 Fußballfeldern geplant.
Sorge um negative Auswirkungen auf die Gesundheit Dies alles sorgt bei den betroffenen Anwohnern, die zur Gründungsitzung erschienen waren, für Unverständnis und Verärgerung. „Es ist von einem enormen Anstieg der elektromagnetischen Felder auszugehen, deren Folgen noch nicht ausreichend erforscht sind“, so Dipl.-Ing. (FH) Christian Hirschauer vom Verein. „Bei neuen Trassen werden die Bürger durch wissenschaftlich ermittelte Abstandsregelungen geschützt. Diese erstrecken sich 400 Meter zu jeder Seite. Dass diese Werte zum Schutz der Bevölkerung nun in Berufung auf die Bestandstrasse für Schwelm nicht mehr gelten sollen, ist ein schlechter Witz. Das ist als wenn aus einer Anliegerstraße eine sechsspurige Autobahn gemacht würde, mit Verweis darauf, dass es ja vorher auch schon Verkehrslärm und Emissionen gab“, so Hirschauer weiter.
Besondere Brisanz beinhaltet die Tatsache, dass es 2016 eine Pressemitteilung seitens Amprion gab, die bestehende Trasse würde nicht mehr gebraucht und zeitnah zurückgebaut. Dies ist im Bereich Linderhausen teilweise geschehen. Auch in den anderen Gebieten Schwelms war dies die Grundlage für Immobilenerwerb.
Nun ist in den Bereichen, in denen die neue Stromtrasse verlaufen soll, nicht nur mit Lärm und möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen, sondern auch mit einem massiven Verlust der Immobilienwerte. Innerhalb des Schutzstreifens der Trasse, so rechnet ein dem Verein vorliegendes Gutachten vor, sei mit Abschlägen von bis zu 80% zu rechnen.
Dabei gäbe es Alternativen zur geplanten, oberirdischen Hochspannungsleitung. Der technische Beirat des neu gegründeten Vereins verweist auf Regelungen im Landesentwicklungsplan NRW, wonach bei einer Unterschreitung des Abstandes zwischen einer Höchstspannungsleitung und der Wohnbebauung von 400 Metern, was in Schwelm der Fall ist, die bundesrechtlichen Möglichkeiten einer (Teil-) Erdverkabelung auszuschöpfen seien. Ein Erdkabel beeinträchtige dabei die Umwelt deutlich weniger. Schon ab einem Abstand von ca. 30 Metern zur Trassenmitte sind kaum noch magnetische Felder zu messen. Elektrische Felder werden komplett abgeschirmt und auch ein störendes Brummen und Knistern sei nicht zu vernehmen.
Erdkabel wäre weniger belastend für Mensch und Tier „Unser Ziel ist es, Amprion dazu zu bewegen, sowohl die Möglichkeit für Erdkabel zu prüfen als auch eine im Netzentwicklungplan 2021 ausgewiesene bereits vorhandene Alternativroute zu nutzen“, sagt Stefan Wähler, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. „Wir wollen vernünftige Lösungen für diese Übertragungsaufgabe finden und diese mit Amprion und der Politik diskutieren. Wir sind durchaus für die Energiewende, aber das Ganze muss mit Vernunft angegangen werden. Das Vorhaben darf nicht zu Lasten der Gesundheit und Lebensqualität der Schwelmer Bürgerinnen und Bürger gehen. Schwelm muss eine lebenswerte Stadt bleiben!“ stellt der Vereinsvorsitzende Dr. Harald Schloßmacher klar. Dies alles gilt es in naher Zukunft genau zu prüfen. Dafür wirbt der Verein Energievernunft Schwelm und ermutigt Interessierte sich per Mail unter kontakt (at) energievernunft (minus) schwelm (punkt) de zu melden. Weitere Infos zum Verein und der geplanten Stromtrasse gibt es auch auf der Homepage des Vereins unter: www.energievernunft-schwelm.de
Bitte senden Sie den vollständig ausgefüllten und unterzeichneten Antrag an folgende Email Adresse: vorstand (at) energievernunft (minus) schwelm (punkt) de
Die Gründungsversammlung in der Bandfabrik war ein voller Erfolg. Wir sind dankbar für die Unterstützung und die rege Teilnahme vieler engagierter Menschen an diesem für uns alle sicher bedeutsamen Ereignis.
Es ist ermutigend zu sehen, wie viele Personen sich für unser gemeinsames Ziel einsetzen.
Nochmal herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Interesse an unserem Projekt. Danke für Ihre Präsenz!
In den Schwelmer Wohngebieten Rennbahn, Ochsenkamp und Oehde bzw. am Wuppertaler Ehrenberg wohnen wir teilweise seit Jahrzehnten in der Nähe einer relativ kleinen Hochspannungsleitung, die bei einer Spannung von 110.000 Volt nur relativ überschaubare Ströme transportiert. Seit einigen Jahren ist diese Leitung sogar nur noch als „Notfall bzw. Ersatzleitung“ für die AVU in Betrieb. Somit sind schon bei kleinen Abständen von ca. 50 m kaum noch erhöhte elektromagnetische Felder zu messen bzw. auch kein Brummen oder Knistern wahrzunehmen. Die nun von Amprion geplante Trasse der größten Spannungskategorie (380.000 Volt) ändert alles. In vielerlei Hinsicht würde dies zu einer massiven Beeinträchtigung des Wohnumfeldes und der Lebensqualität in der Stadt Schwelm führen: 1) Mögliche gesundheitliche Gefahren durch diverse Emissionen 2) Preisverfall der Immobilien 3) Geräuschbelästigung und Emissionen 4) Belastungen während der extrem langwierigen Bauphase 5) Enteignungen durch die Inanspruchnahme von Grundstücken für den Bau von Pfeilern etc. 6) Massive Eingriffe in das Landschaftsbild 7) Gefahr für das Naturschutzgebiet und die Artenvielfalt auf dem Ehrenberg
Es sollen also auch in größeren Abständen von 100 m noch nennenswerte Feldstärken drohen und nach neuester Rechtsprechung haben wir Tag und Nacht Lärm bis 70 dB(A) zu dulden. Dieser Wert entspricht etwa dem Lärm eines laufenden Staubsaugers. Somit sind die Anwohner in unmittelbarer Nähe zur neuen Höchstspannungsleitung deutlich höheren Emissionen ausgesetzt. Zudem gibt es sehr viele neu Betroffene durch den deutlich größeren Einfluss der neuen großen Trasse. Diese Verschlechterung unseres Wohnumfeldes, die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken und auch die Entwertung unserer Grundstücke und Immobilien wollen wir so nicht hinnehmen. Daher haben wir uns als ein breit aufgestelltes Team aus den Fachbereichen Jura, Politik, Ingenieurswesen, Informatik, Geisteswissenschaften, Medizin, Biologie und viele anderen Bereichen zusammengefunden, um für diese Pläne Alternativen zu finden, die für alle Seiten einen vernünftigen und tragbaren Kompromiss darstellen.
Was sind die konkreten Pläne von Amprion?
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion will die bestehende Stromtrasse, die über Schwelms Wohngebiete Rennbahn, Oehde und den Wuppertaler Ehrenberg führt, durch eine „Stromautobahn“ Richtung Süden austauschen.
Dazu sollen die alten Masten abgerissen und durch deutlich breitere und höhere Masten ersetzt werden. Wo aktuell jeweils ein Leiterseil hängt sollen in Zukunft jeweils vier dickere Leiterseile hängen um eine enorme Stromtragfähigkeit zu gewährleisten. Die Trasse, die aktuell mit 110 kV betrieben wird, soll dann mit 380 kV betrieben werden. Durch diese extrem hohe Spannung wird das elektrische Feld massiv erhöht und es ist gerade bei feuchten Wetterlagen mit lautem Brummen und Knistern zu rechnen. Durch die enorme Stromstärke werden große Magnetfelder erzeugt, die kontrovers diskutiert werden. Viele Umweltmediziner fordern einen Grenzwert von 0,1 µT (Mikro Tesla) für niederfrequente Wechselmagnetfelder in Bereichen in denen sich Menschen dauerhaft aufhalten. Es gibt einige Studien, die auf eine statistische Auffälligkeit beim Krebsrisiko ab 0,2 µT hinweisen. Der aktuelle gesetzliche Grenzwert in Deutschland liegt bei 100 µT also Faktor 1000 von dem Wert, bei dem sich die Mehrzahl der Umweltmediziner auf die Klassifizierung „auch auf Dauer ungefährlich“ einigen können. Zusätzlich zu der Trasse ist im Bereich Linderhausen ein großes Umspannwerk geplant. Für den Bau dieses Umspannwerkes, welches die Fläche mehrerer Fußballfelder einnimmt, sind Enteignungsverfahren geplant.
Welche Gebiete sind betroffen?
In Schwelm sind mindestens die Wohngebiete Rennbahn, Ochsenkamp, Oehde, Steinhauser Berg und der Wuppertaler Ehrenberg von Bau und Emissionen betroffen. Für einen Neubau einer solchen Trasse müssten Abstände von 400 Metern zur Wohnbebauung eingehalten werden. Da in diesem Fall eine alte Trasse „wiederbelebt“ wird, gelten keine Schutzabstände, so dass die Freileitungen direkt über die Häuser, die sich im Trassenraum befinden, führen soll.
Hier noch eine Zoomansicht auf das stark betroffene Wohngebiet Oehde auf Schwelmer und Wuppertaler Stadtgebiet bei dem Wohnhäuser direkt überspannt werden:
Was wollen wir?
Strom brauchen wir alle, das ist keine Frage. Ob es um den morgendlichen Kaffee, das Kochen, das Laden eines Elektroautos oder schlicht um das Beheizen unserer Wohnungen geht. Es gibt aber mittlerweile verträglichere Lösungen als mit dem heutigen Wissen Häuser neu zu überspannen und ganze Wohngebiete erhöhten Emissionen auszusetzen. Grundsätzlich wäre beispielsweise eine Erdverkabelung denkbar, die zwar teurer ist, aber die oben genannten Konflikte ausräumt. Auch über alternative Trassenführungen muss nachgedacht werden. Weiter stellt sich in der Tat die Frage, ob diese Stromtrasse für die Versorgungssicherheit beziehungsweise, wie von Amprion auf deren Homepage dargestellt, für den Stromtransport von Nord- nach Süddeutschland notwendig ist, bzw. ob es für diese Aufgabe auf der gesamten Breite Deutschlands keine geeignetere Lösung gibt, als unsere sehr dicht besiedelte Heimatstadt mit einer Riesen-Stromtrasse zu überspannen. Als direkt betroffene Anwohner möchten wir daher konstruktiv Alternativen aufzeigen und eine Lösung herbeiführen, die tatsächlichen Erfordernissen einer soliden Energieversorgung entspricht und zugleich die Menschen vor Ort nicht schädigt.
Wie ist die gesetzliche Lage?
Für gänzlich neue Trassen werden nach aktuellen Erkenntnissen 400 m Schutzabstand eingeplant um die obigen Konflikte zwischen Wohnumfeld, Lärmemissionen, Elektromagnetischen Feldern und der andererseits notwendigen Energieinfrastruktur zu vermeiden und gleichzeitig die Anwohner zu schützen. Wohngebäude, Kindergärten und Schulen dürfen beispielsweise seit 2013 in neuen Trassen auch nicht mehr überspannt werden. Das alles gilt aber nicht in „Bestandstrassen“, auch wenn die Lärm- und die elektromagnetischen Emissionen durch den kompletten Neubau enorm zunehmen. Begründet wird das damit, dass das Gebiet ohnehin vorbelastet ist. Überspitzt könnte mit dieser Argumentation auch aus einer Anwohnerstraße eine Autobahn werden, denn auch an der Anwohnerstraße gibt es Lärm- und Abgasemissionen.
Wenn Sie uns unterstützen wollen:
Das Themengebiet ist sehr komplex und erfordert das Know-How von Spezialisten aus unterschiedlichsten Bereichen bzw. den Einsatz von Leuten, die sich in die verschiedenen Themengebiete „reinfuchsen“. Darüber hinaus bringt uns aber jeder noch so kleine Einsatz voran, sei es das Informieren anderer Betroffener, das Recherchieren oder das Organisieren. Jede Person, die sich einbringen kann und möchte, ist bei uns herzlich willkommen. Neben Juristen, Ingenieuren, Elektrotechnikern, Ärzten, Biologen haben wir unterschiedliche Berufsgruppen und Arbeitsgruppen unter unserem Dach vereint.
Kontaktieren Sie uns gerne per Mail. Derzeit haben wir noch die Chance auf das Verfahren Einfluss zu nehmen. Nutzen wir dies gemeinsam!
kontakt (at) energievernunft (minus) schwelm (punkt) de
Wir sind ein wachsender Zusammenschluss aus Schwelmerinnen und Schwelmern bzw. Wuppertalerinnen und Wuppertalern, der sich für die Lebensqualität und die gesundheitliche Unbedenklichkeit unseres „zu Hauses“ einsetzt.